stetig zu", schreibt Dr. Jürg Häcki. Der Facharzt für plastische
Immer mehr Luzerner wollen einen
grösseren
Per OP zum Traumpenis
Veröffentlichung: 07.12.2024, 16:36 Uhr
Aktualisiert: 08.12.2024, 15:48 Uhr
5Minuten
Länger und dicker soll er sein - so zumindest der Wunsch vieler Männer. (Bild: Adobe Stock)
Der Wunsch nach einem grösseren Penis treibt immer mehr Männer in
Schönheitskliniken, auch in Luzern. Was steckt hinter der steigenden
Nachfrage - und was ist bei den Eingriffen überhaupt möglich?
Redaktion
Isabelle Dahinden
"Ist mein Penis zu klein?" - eine Frage, die Dr. Sommer wohl unzählige
Male gestellt wurde. Der Arzt - der mit richtigem Namen Martin Goldstein
heisst - beantwortete 15 Jahre lang die Fragen von pubertierenden
"Bravo"-Lesern. In der "Penis-Galerie" konnten sich Teenies
vergewissern, wie unterschiedlich Penisse aussehen.
Doch das Thema ist nach der Pubertät nicht abgehakt. Auch erwachsene
Männer beschäftigt der Wunsch nach einem grösseren Penis - ein
Anliegen, das bei Schweizer Schönheitskliniken seit Jahren die Nachfrage
nach operativen Eingriffen steigen lässt.
Viele Männer suchen mit dem Wunsch nach einem grösseren Penis auch
die Lucerne Clinic an der Seidenhofstrasse auf. Die Nachfrage nach
Penisverlängerung und -verdickung sei "tatsächlich sehr hoch und nimmt
stetig zu", schreibt Dr. Jürg Häcki. Der Facharzt für plastische,
rekonstruktive und ästhetische Chirurgie hat die Schönheitsklinik 2011
gegründet und 2015 eröffnet. Pro Monat erhält die Klinik über 30
Anfragen. Meistens von jüngeren Männern zwischen 20 und 30 Jahren,
teilweise auch ausländischer Herkunft. Um der Nachfrage gerecht zu
werden, hat die Schönheitsklinik im letzten Jahr das Angebot in der
Intimchirurgie erweitert.
Weiterlesen, sonst verpasst du:
wie viele Zentimeter Vergrösserung möglich sind
wie genau die Operation abläuft
was passieren kann, wenn der Eingriff in die Hosen geht
Warum sich Männer einen grösseren Penis
wünschen
Der Leidensdruck bei Männern nehme spürbar zu, besonders im
Intimbereich. Dafür gibt es viele Gründe. "Jüngere Generationen erleben
häufiger Partnerwechsel. Und die zunehmenden Vergleiche mit
pornografischem Material verstärken oft das Gefühl, nicht zu genügen",
so Häcki.
Ist ein Mann unsicher über seinen Intimbereich, so könne er sich beim Sex
womöglich nicht so "frei ausleben, wie er das tun würde, wenn er mit
seinem Intimbereich zufrieden wäre". So wachse das Bedürfnis, das
eigene Körperbild zu optimieren.
Jürg Häcki geht davon aus, dass durch Medienberichte
Penisvergrösserungen bei Männern zunehmend an Interesse und
Akzeptanz gewinnen. So berichteten Zeitungen beispielsweise darüber,
dass der portugiesische Profifussballer Cristiano Ronaldo nicht nur in
seinem Gesicht mit Botox nachhelfe, sondern auch bei seinem Penis.
So laufen die Eingriffe ab
Wer sich einen längeren Penis wünscht, der wird in der Lucerne Clinic
zunächst beraten und aufgeklärt. Ein Chirurg untersucht und misst den
Penis des Patienten ab. "Im Anschluss können unsere Chirurgen eine
realistische Einschätzung vornehmen, was mit der entsprechenden
Ausgangslage möglich ist und auf die individuellen Wünsche und
Vorstellungen des Patienten eingehen", so Jürg Häcki.
Wer sich für eine Penisverlängerung entscheidet, wird in eine Art
Dämmerschlaf mit Teilnarkose versetzt. Die Chirurgen setzen dann im
Bereich der Hautfalte an der Peniswurzel einen kurzen Schnitt. Im
Körperinnern ist der Penis mit mehreren Bändern im Beckenbereich
befestigt. Bei der Operation trennt der Chirurg ein bestimmtes dieser
Bänder durch. Dadurch wird der im Körper verborgene Teil des Penis nach
aussen verlagert. So wird der Penis optisch länger. Der Eingriff ist aber
nicht ohne. Wird er nicht sachgemäss durchgeführt, könnte das Glied laut
Häcki im erigierten Zustand an Stabilität verlieren.
"Die grösste Schwierigkeit ist, das Ergebnis vorherzusagen. Deshalb
beraten wir sehr konservativ."
Jürg Häcki, Gründer der Lucerne Clinic
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Damit der Penis dicker wird, wird entweder Eigenfett oder Hyaluron
verwendet. Bei einer Penisverdickung mit Eigenfett wird Fett in einer
bestimmten Region abgesaugt, aufbereitet und in den Penisschaft und die
Eichel injiziert. So gewinnt der Penis gleichmässig an Umfang. Hier ist es
entscheidend, dass die "richtige Menge in die richtige Schicht" injiziert
wird. Ansonsten kann es gemäss Häcki zu Verknotungen oder sogar
Erektionsstörungen kommen. Bei geübten Chirurgen und bei
fachmännischer Durchführung würden diese Risiken kaum vorkommen.
Bei einer Verdickung mit Hyaluron muss kein Fett abgesaugt werden.
Stattdessen werden synthetische Hyaluron-Filler in den Penis injiziert.
Dieses hält ein bis zwei Jahre.
Die Kosten einer operativen Penisverlängerung belaufen sich in der
Lucerne Clinic auf 6500 Franken, eine Verdickung mit Eigenfett auf 5500
Franken. Bei einem Kombi-Eingriff mit Penisverlängerung und -verdickung
mit Eigenfett erhalten die Patienten einen 1500-Franken-Rabatt. Bei einer
Verdickung mit Hyaluron kostet eine erste Spritze 600 Franken, ab der
zweiten 400 Franken.
Um so viele Zentimeter kann der Penis länger
werden
Die Vorstellungen der Patienten, wie der ideale Penis aussehen sollte,
variieren stark, so Häcki. Er sagt auch: "Die grösste Schwierigkeit ist, das
Ergebnis vorherzusagen. Deshalb beraten wir sehr konservativ."
Im Idealfall wird ein Penis durch eine operative Verlängerung im schlaffen
Zustand um bis zu vier Zentimeter länger. Im erigierten Zustand sind es
zwei Zentimeter. Durch eine Penisverdickung könne der Umfang eines
Penisses um bis vier Zentimeter zunehmen. Gemäss dem Gründer der
Lucerne Clinic würden Männer nach diesem Eingriff von einem höheren
Selbstbewusstsein berichten und davon, dass sie sich in ihrem
Sexualleben freier fühlen.
Frauen gehen mehr zum Beauty-Doc
Männer suchen Schönheitskliniken nicht nur mit dem Wunsch nach einem
grösseren Penis auf. Auch Fettabsaugungen, Botox- und
Fillerbehandlungen sind gefragt sowie Behandlungen gegen
Achselschweiss und -geruch oder Tattooentferungen (zentralplus
berichtete).
Nach wie vor dominieren jedoch Frauen die Kundschaft. Bei der Lucerne
Clinic liegt der Frauenanteil der Patientinnen bei rund 80 Prozent. Pro Jahr
führt die Schönheitsklinik über 800 Brustvergrösserungen und 150
Schamlippenverkleinerungen durch - so viele wie sonst keine Klinik in der
Schweiz.
Verwendete Quellen
Schriftlicher Austausch mit Dr. Jürg Häcki, Gründer der Lucerne Clinic und
Facharzt FMH für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie
Website der Lucerne Clinic
Artikel im "Tages-Anzeiger"
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Autorin
Redaktion
Isabelle Dahinden
Isabelle Dahinden schreibt über Menschen, Beziehungen und das Leben.
Nach ihrem Studium in Gesellschafts- und
Kommunikationswissenschaften schreibt sie seit Dezember 2017 als
Gesellschaftsredaktorin für zentralplus. 2021 hat sie die MAZ-
Diplomausbildung absolviert, seit August 2023 ist sie stellvertretende
Redaktionsleiterin.